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Postwertzeichen-Sammler-Verein Mannheim e. V.

Zur Geschichte der Post in Käfertal, Waldhof und Gartenstadt

Käfertal

Die alten Vororte Mannheims wurden erstmals im achten und neunten Jahrhundert in Urkunden erwähnt. Formal gehört Käfertal nicht zu diesen alten Vororten, denn ein Burchard von Chevern- dal wird erstmals 1227 erwähnt. Aber schon 1236 wird erwähnt, daß Käfertäler Bauern ihr Vieh auf dem Gebiet des heutigen Waldhofs weiden lassen. Noch über 550 Jahre später nennen sie dieses ihr ziemlich sandiges Gebiet ihre „Dornheimer Gemarkung”. Dornheim wurde wie Mannheim, Feudenheim, Seckenheim und Wallstadt schon 766 erstmals erwähnt. Der Ort lag auf dem hohen Sandhügel der Brauerei Eichbaum an der Käfertaler Straße und die ganze Dornheimer Gemarkung erstreckte sich vom Waldhof am Rhein bis dorthin an den Neckar. Auf alten Karten sind da 84 Mannheimer Sandfelder und Käfertaler Sandgewanne eingetragen. Weil Dornheim zwischen 900 und 950 von den Ungarn zerstört wurde, darf man annehmen, daß die Dornheimer danach nach Nordosten in die fruchtbareren Teile ihrer Gemarkung zogen und zu  Käfertalern wurden.

Zur weiteren Geschichte Käfertals kann man sich in einem Festbuch von 1927 (54 Seiten), einem Heimatbuch von 1954 (262 Seiten, davon 5 Seiten Postgeschichte) und einem reichbebilderten Buch mit Literaturnachweisen von 1992 (480 Seiten) unterrichten.

Eine Poststraße gibt es in Mannheim nur in Käfertal, vom Rathaus in Richtung Käfertaler Wald verlaufend (Originalton Adreßbuch). Auf der Postroutenkarte des „Neuen Post-Reise-Atlas von Deutschland 1745” gehen aber von Mannheim zwei Straßen nach Nordosten, eine nach Weinheim und eine nach Heppenheim. Die Ziffern an den Wegstrecken auf dem Kartenausschnitt bedeuten „Posten”, wobei eine Eins einen Weg von vier Stunden markiert.

 

TuT-Karte von 1793 (Henschel-Atlas)

Einem „Verzeichnuß, an welchen Tägen die Brieffe bey dem Kayserlichen Reichs-Post-Ambt in der Chur-Pfältzischen Residentz-Stadt Mannheim ankommen und abgehen” aus dem Jahr 1747 ist zu entnehmen, daß Post von Weinheim, Erbach usw. und dem Odenwald „Sonntags und Mittwochs Morgends um 7.Uhr” ankommt und alle Tage von „Franckfurt, Darmstatt, Heppenheim, Wormbs” um dieselbe Zeit.

Das „Kayserl. Reichs-Postambt” bringt mit Datum Mannheim den 25. April 1752 im Kurpfälzischen Hof - und Staatskalender von 1755 ein „Verzeichniß Auf welche Täg und wohin die Kayserl. Reichs-ordinaire fahrende Posten in der Churfürstl.-Residentz-Stadt Mannheim abgehen und wieder ankommen” : „Dienstags Morgens: Heppenheim, Darmstadt, Frankfurt, Hanau, Würtzburg”  usw., usw.

Wenn auch Frankfurt schon lange vor Mannheim zentraler Postort war, und die Mannheimer noch den größeren Teil des 17. Jahrhunderts ihre Post in Neckarhausen abholen mußten, so deutet nichts darauf hin, daß die Frankfurter Straße, die schon 1780 auf der Deniskarte da begann, wo heute die Hochuferstraße nach Norden führt, eine Straße für Postkutschen war.

Eine Poststraße von Käfertal nach Norden in den Käfertaler Wald hinein ist schon ab den 1840er Jahren auf Karten zu finden, allerdings als „Alter Postweg” auf der heutigen Wasserwerkstraße. Diese bog schon auf einer Karte von 1801 im Wald nach Nordosten ab und mündete in die heutige Viernheimer Saarlandstraße ein. Das war vermutlich der Weg für den Odenwälder Kurs über Weinheim. Das muß er aber nicht sein, weil schon auf einer Karte , die um 1810 entstanden sein kann, nicht an der von Viernheim nach Weinheim östlich abzweigenden Straße, sondern an der nach Norden laufenden Straße nach Heppenheim der Vermerk „Postweg” zu lesen ist. Der  Pfälzische Geschichtsatlas zeigt diesen Weg für „Fahrende” und „Reitende Posten” schon auf einem Blatt für die Jahre 1750 bis 1790 mit einem Übergang über die Weschnitz bei Lorsch.

Von Heppenheim nach Worms werden da schon für die Jahre 1700 bis 1750 Reitende Posten angegeben, aber für Fahrende  und Reitende Posten nicht der Weg von Mannheim über Viernheim nach Lorsch/Heppenheim, sondern ein direkter Weg wie oben auf der Karte von 1745. Das ist die Route, von der noch Reste in den Bezeichnungen für Käfertaler Straßen auf Karten des 19. und 20. Jahrhunderts vorhanden sind, allerdings erst ab 1880, mit unterschiedlichen Bezeichnungen (Postweg, Alter Postweg, Poststraße und Neue Poststraße) und für verschiedene Strecken. Bleibend ist nur die „Poststraße” im Ort bis zur Waldstraße. Die Fortsetzung dann an der Westseite des Friedhofs heißt Poststraße oder Alter Postweg. Aber da gibt es auch noch die frühere Neue Straße, die heute Lampertheimer Straße heißt und mit einem Knick zum Karlstern abbiegt. Deren Fortsetzung nach Nordosten heißt nach 1880 Neuer Postweg, Alte Landstraße, die am Haltepunkt Poststraße auf die Lokalbahn Viernheim-Lampertheim trifft, und Neue Poststraße, die jenseits der in die Pfalz führenden Autobahn Alte Mannheimer Poststraße heißt und nach einem Knick nach Nordwesten vor der alten Nord-Süd-Autobahn bei Hüttenfeld endet. Die Fortsetzung nach Hüttenfeld hinein und weiter entweder über Laudenbach oder Lorsch nach Heppenheim ist durch die Entwässerung der Weschnitzwiesen und den Bau der Bergstraßen-Autobahn nur noch auf Karten der Zwanziger Jahre erkennbar.

Hier endet das Kapitel „Alte Poststraßen auf Mannheimer Gemarkung”, das in den früheren Aufsätzen über Mannheimer Postämter so noch nicht angesprochen werden konnte.

Für die Entwicklung der Post, welche für die Dörfer bis in das 19. Jahrhundert hinein keine Bedeutung hatte, sei auf den Aufsatz im Sammler-Echo 154 hingewiesen. Bis dahin hatten hauptsächlich nur die Gemeindeverwaltungen Kontakt mit den Regierungsstellen und untereinander, die Pfarrer mit anderen Pfarrern und ihren Vorgesetzten und Geschäftsleute untereinander und sehr vieles wurde nicht per Post, sondern per Boten erledigt. 

Dann aber erschien im Großherzoglich Badischen Regierungs-Blatt vom 29. März 1859 eine Allerhöchstlandesherrliche Verordnung „Die Einführung einer Landpost-Anstalt betreffend.” Gemäß Artikel 1. hatte „die Großherzogliche Postverwaltung die Beförderung der Briefe und Zeitungen, so wie der kleineren Paket- und Werthsendungenauf sämmtliche Landgemeinden auszudehnen”. Artikel 2: „Zu dem Ende sind in allen Gemeindebezirken, wo dies noch nicht der Fall ist, Briefladen aufzustellen, in welche Briefe frankirt und, sofern nicht die Frankirung ausdrücklich vorgeschrieben ist, auch unfrankirt eingelegt werden können. In wichtigeren Korrespondenzorten, oder wo dies sonst der Verwaltung räthlich erscheint, sind Postablagen zu errichten, bei welchen Briefe frankirt und rekommandirt, auch Pakete und Werthsendungen gegen Bescheinigung aufgegeben werden können.” Der Vollzug brauchte offenbar einige Zeit, denn im Großherzoglich Badischen Regierungs-Blatt vom 29 . September 1862 wurde präzisiert: „Der Postdienst wird auf sämmtliche Landorte des Großherzogthums in der Art ausgedehnt, daß alle Landgemeinden in der Regel wöchentlich sechsmal und alle Nebenorte - sofern Briefe, Pakete oder Zeitungen zur Bestellung dahin vorliegen - wöchentlich dreimal zu begehen sind”.

Gemäß einer „Bestellungsliste” vom März 1863 waren im Postbestellbezirk Mannheim Orte  in der Gemeinde Käferthal im Amtsbezirk Mannheim wöchentlich zu begehen wie folgt::

Ortsname

Gemeindename

Amtsbezirk

wöchentliche Begehung

1. Atzelhof

Käferthal

Mannheim

3 mal, wenn Post vorlag

5. Käferthal

Käferthal

Mannheim

6 mal

7. Luzienberg

Käferthal

Mannheim

3 mal

15. Waldhof

Käfrthal

Mannheim

6 mal

Nur von Käfertal ist ein Postladenstempel bekannt mit der Nummer 1. Es ist ein Zufall, daß hier nur eine von vier Postladen einen Postladenstempel aufweist, denn in den Postbestellbezirken Mannheim und Heidelberg sind diese Stempel im Schnitt in jeder zweiten Postlade. Man darf vermuten, daß die Abholer jeweils eine Rundtour machten, wie es in den Mannheimer Adreßbüchern für den Ladenburger (Briefpost-)Cours: Edingen, Feudenheim, Heddesheim,

Ilvesheim, Ladenburg, etc. - die Namen sind alphabetisch sortiert!!- seit 1837 dokumentiert ist.

Ab 1.1.1867 wurde im Haus Obere Riedstraße 7 in der Nähe des Rathauses eine Postagentur eingerichtet, die innerhalb des Landzustellbezirks Käferthal für Käfertal, Waldhof, Luzenberg, Sandhofen , Wallstadt und Feudenheim zuständig war. Ab 1.3.1870 wurde ein querovaler Stempel Mannheim Postabl. Käferthal benutzt. Es soll auch ein querovaler Stempel Käferthal- Sandhofen existierthaben, von dem wir aber in der PSV-Sammlung keine Abbildung haben. Eine Kopie zur Dokumentation würde genügen.

Am 1.8.1871 wurde die Postagentur zur Postexpedition umgewandelt, die in die Mannheimer Straße 35 umzog. Betriebsleiter war bis September 1872 der Postexpeditor Leopold Sauter, danach erledigten die Geschwister Hanf die Postgeschäfte. In den oben genannten Orte des Landzustellbezirks wurden im gleichen Jahr Postagenturen eingerichtet. Abrechnungspostamt war das Postamt 2  in Mannheim. Die Postexpedition erhielt 1871 auch  eine Telegraphenstation. Eine öffentliche Sprechgelegenheit bestand seit 1890.

!876 wurde die Postexpedition zum Postamt III (Gruppe III: Postämter geringeren Umfangs), 1882 wieder zur Postagentur und 1888 wieder zum Postamt III. (Solche Umbennungen von Poststellen kann man auch bei der Auswertung von Adreßbüchern der 20. Jahrhunderts beobachten. Sie sind zum Teil undurchsichtig, zum Teil durch Umbenennungen oder Änderungen übergeordneter Poststellen veranlaßt:)

Bis 1887 wurden Postsendungen für Käfertal durch ein privates Fuhrwerk, das zwischen Mannheim und Lamprtheim verkehrte, transportiert. Dazu ist zu bemerken, daß seit 1856 in den Mannheimer Adreßbüchern eine spezielle Liste „Ordinäre Boten und Fuhren” enthalten ist, welche allerdings erst 1864 Käfertaler nennt: Geier, jeden Markttag im goldenen Hirsch, und eine Bötin (ohne Namen) in der Rose. Lampertheim wird allerdings erst zehn Jahre später und mit anderen Namen genannt, d.h. das genannte „private Fuhrwerk” gehörte nicht zu den Boten, die aus vielen Orten kamen und sich in Gastwirtschaften aufsuchen ließen, um etwas daheim abzuliefern. -Von 1887 ab übernahm die SEG (Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft) des Bahnunternehmers Bachstein, die 1911 in der OEG (Oberrheinische Eisenbahn Gesellschaft) aufging,  auf der meterspurigen Dampfbahn Mannheim - Weinheim den Posttransport nach Käfertal. Seit 1947 werden Pakete in Käfertal mit Kraftwagen zugestellt.  Als 1909 die SEG die Nebenstrecke nach Wallstadt-Heddesheim eröffnete, wurde Käfertal Abrechnungspostamt der Postagenturen dieser Orte.

Nach 1876 zog das Postamt in die Ladenburger Straße 7 und 1892 in die Bahnhofstraße 8, wo es bis 1937 blieb und dann in die Mannheimer Straße 67 nahe dem Haltepunkt der OEG wechselte.

Seit 1964 ist es in der Mannheimer Straße 17. Ab 1946 war es selbständiges Postamt und ab 1954 dem Postamt 2 am Bahnhofsplatz unterstelltes Zweigpostamt. 1967 wurde es in Postamt Mannheim 41 umbenannt, 1988 in Dienststelle 134.3 und schon 1990 wieder Postamt Mannheim 41. Bis 1993 gehörte auch die Zustellung auf der Vogelstang zum Amtsbereich und ab 1995 wird im Waldhof von Käfertal aus zugestellt. Ab dem gleichen Zeitpunkt ist es eine Filiale der Filialbezirksleitung Mannheim , die ihrerseits bis 1999 Mosbach und dann Heidelberg unterstellt ist. Varatio delectat - sagten die alten Römer und Die Abwechslung erfreut die Gemüter -  sagt man auf Deutsch.

 

Käfertal/Benjamin Franklin Village

Im September 1980 wurde am Fürther Platz 2 ein Annahmepostamt Mannheim 43 eingerichtet und im Februar 1999 wieder geschlossen. Es war vor 1990 der „Schalter 6” des Käfertaler Postamts 41, dann bis Ende September 1995 dem Postamt 31 am Speckweg und schließlich bis zum Ende 1999 wie alle Mannheimer Postämter dem Postamt V am Bahnhofsplatz unterstellt.

In diesem Zusammenhang soll die Devisenpoststelle in den Sullivan Barracks in Käfertal nicht unerwähnt bleiben. Für sie gilt das, was im letzten Sammler-Echo 156 über die Devisenpoststelle im Flugplatz Sandhofen S. 19/20 ausführlich geschrieben wurde.

 

Waldhof

Auf der Situations Charte von 1801 des hessischen Ingenieurleutnannts Johann Heinrich Haas endet eine von Feudenheim am Rand der Au kommende, durch den Riedbahnbau verschwundene Straße am Luzenberg an einer Ziegelei auf dem Hochufer. 800 Meter weiter nördlich zieht sich ein Ausläufer des Sandhöfer Waldes etwa einen Kilometer am Hochufer entlang und ein Weg noch weitere zwei Kilometer über freies Feld nach Sandhofen. Auf einer Karte von 1840 ist da außer einer Sandgrube noch nichts weiter zu sehen, nur der Wald ist zurückgedrängt bis an den Nordrand der heutigen Waldstraße. Vor 1853 ist bei der Ziegelhütte eine Schleuse vermerkt, vermutlich um die Überschwemmung des Herzogenrieds zu verhindern und zwischen der Waldstraße und der Ziegelei liegt der Atzelhof. !853 wurde dann von der französischen Firma Saint Gobain die Spiegelfabrik gegründet und zusammen mit einer Arbeitersiedlung zwischen Ziegelhütte und Sandgrube gebaut. Mehr ist da auch auf einer Karte von 1870 nicht zu sehen. Erst 1885 sind jenseits der Sandgrube nordwestlich der jetzigen Altrheinstraße zwei Reihen und der jetzigen Zellstoffstraße eine Reihe von Fabrikbauten der Chemischen Fabriken C. Weil bzw. C. F. Böhringer und der Zellstofffabrik zu erkennen. Der Bau der Riedbahn 1880 machte sie möglich, ebenso wie Daimler-Benz, Bopp und Reuther und Drais. Wo dazwischen noch Platz ist, wohnt man auf dem Waldhof.

Bis 1871 gehörte der Waldhof postalisch zum Landzustellbezirk Käfertal. 1871:wurde eine Postagentur im Verwaltungsgebäude der Chininfabrik Böhringer & Söhne eingerichtet. Im Oktober 1888 wurde sie in ein Postamt III. Klasse umgewandelt und in den Nebenbahnhof der Eisenbahnlinie Mannheim- Neckarstadt-Sandhofen verlegt. Im November 1891 zog das Amt in Miete an die Ecke Oppauer und Altrheinstraße, wo 1898 angebaut werden mußte. Die Adresse lautete: Oppauer Sraße 37. Weil das Gebäude 1927 wieder zu klein war, wurde im Speckweg 24 - 26 ein Bauplatz mit 2527 qm erworben und darauf in den Jahren 1929 und 1930 ein Neubau erstellt, der im Juli 1930 bezogen wurde.

Um die Jahrhundertwende nach der Eingemeindung war das Postamt ein selbständiges Stadtpostamt, das 1928 als Zweigpostamt dem Postamt Mannheim 1 und ab 1938 als Zweigpostamt Mannheim 2 unterstellt wurde. 1946 wurde es wieder vorübergehend selbständiges Postamt, ab Mai 1948 aber wieder  Zweigpostamt von Mannheim 2.  Im September 1967:wurde es von Mannheim-Waldhof in Mannheim 31 umbenannt. 1975/6 wurde das alte Postamtsgebäude abgerissen und der Neubau: im Juni 1976 bezogen.

Ab demselben Jahr wurde die Paketzustellung von allen Vorortspostämtern vom Postamt 2 aus zentral vorgenommen und der gesamte Briefeingang und ein Teil der Zustellung im Mannheimer Norden d.h. der Postämter Mannheim 32 (Sandhofen), 33 (Schönau), 34 (Gartenstadt), 41 (Käfertal), 42 (Vogelstang), 43 (Benjamin Franklin Village) und der Postagentur Scharhof dem Postamt 31 (Waldhof) neben der Pauluskirche bis Ende September 1995 unterstellt.

Ab Oktober 1995 wurde die Zustellung folgender Postämter dem Postamt 31 (Waldhof) unterstellt: 32 (Sandhofen), 41 (Käfertal), 42 (Vogelstang), 51 (Feudenheim), 52 (Wallstadt, ab 1997 nach 51 zentralisiert), Lampertheim 1 und 5 (Hofheim), Biblis, Bürstadt und Groß-Rohrheim (ab August 1996 nach Biblis zentralisiert).

Der Posteingang für Postleitzahlen 68305 (Waldhof und Gartenstadt), 68307 (Sandhofen und Schönau) und 68309 (Käfertal und Vogelstang) wird im Waldhof bearbeitet. Die Postämter Sandhofen, Käfertal und Vogelstang stellen als sogenannte „ausgelagerte Zustellstützpunkte (aZSP)” selbst zu.

Nach dem Umbau von einer Schalter- in eine Center-Filiale wurde im November 1999 neu eröffnet.

 

Gartenstadt

Am 26.August 1910 unterschrieben 39 Gründungsmitglieder eine Satzung , die wie folgt beginnt: I. Name, Sitz und zweck der Genossenschaft. 1. Es wird eine Genossenschaft gegründet mit dem Namen Gartenvorstadt-Genossenschaft Mannheim, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht. Der Sitz der Genossenschaft ist Mannheim, die Dauer unbeschränkt.

Oben heißt es: Wo dazwischen noch Platz ist, wohnt man auf dem Waldhof. Aber wie wohnte man in Mannheim als Arbeiter? In folgender Zahlenreihe ist die Entwicklung der Gesamteinwohnerzahl von Innenstadt, Jungbusch, Schwetzingerstadt, Neckarstadt, Waldhof und Sandhofen zusammengestellt (ohne Oststadt, Neckarau, Rheinau, Käfertal, Feudenheim und Wallstadt)

1880

1890

1900

1910

1925

56.241

81.712

116.830

147.614

170.544

Mannheim boomte, aber gemäß einer kleinen Statistik des Wöchnerinnenasyl hatten von 340 Familien 211 nur ein Zimmer. Es herrschte bittere Wohnungsnot, und der Kubikmeter in Arbeiterwohnungen mußte viel teurer bezahlt werden als in den den Wohnungen der Wohlhabenden. Wer mehr über die damaligen Zwänge wissen will, der lese in dem Buch „Eine Idee macht Geschichte” von Lothar Jacob zum Jubiläum 75 Jahre Gartenstadt-Genossenschaft.

Das Gelände für den Bau der Gartenstadt (20,7 ha) erhielt die Genossenschaft von der Stadt mit einem Erbbauvertrag. Sie baute übrigens an vielen Stellen in Mannheim und in naheliegenden Orten. Die Einwohnerzahlen der Gartenstadt stiegen von ca. 2 000 im Jahr 1925 über ca. 8 600 im Jahr 1939 auf ca. 12 100 im Jahr 1952. 1985 waren sie noch ziemlich genau 10 000.

Die Post zeigte sich jahrzehntelang recht hartleibig gegenüber Wünschen nach einem eigenen Postamt in der Gartenstadt. Im September 1949 erst machte sie mit zwei amtlichen Abgabestellen am Märker Querschlag und in der Freyastraße etwas Entgegenkommen. Erst im März 1955 wurde an der Ecke Donarstraße/Staudenweg ein Zweigpostamt des Postamts 2 eingerichtet. Es wurde im September 1967 in Postamt Mannheim 34 umbenannt. Seit Juni 1976 erfolgt die Zustellung vom Postamt Mannheim 31 (Waldhof) und Postamt 34 (Gartenstadt) ist nur ein Annahmepostamt.

 

Die spezifisch postgeschichtlichen Fakten in diesem Aufsatz beruhen wie seit 2002 auf Aufzeichnungen, die Herr Dieter Walter dem Verein überlassen hat. Wer ein begründetes Interesse an Namen und Dienstzeiten von Postangestellten hat, kann unter 0621/793301 Auskunft erhalten.

Dr. Hansjürgen Kessler, Mannheim im Juni 2005