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Postwertzeichen-Sammler-Verein Mannheim e. V.

Mannheimer Postämter in den Vorstädten/Vororten südlich des Neckars.
Schwetzingerstadt - Lindenhof - Oststadt - Almenhof - Niederfeld - Neuostheim

Auch Mannheim war einmal ein Bauerndorf wie die anderen Dörfer der Umgebung. Bauern brauchen Felder um ihre Dörfer und deshalb liegen Mannheim, Käfertal, Sandhofen, Wallstadt, Feudenheim, Seckenheim und Neckarau ca. 3,5 bis 5 km auseinander. Die Geschichte der Post und der Postämter dieser Orte und der zwischen ihnen oder in ihrer Nähe liegenden neueren Stadtteilen wurde in sieben Ausgaben des SammlerEchos behandelt.

In diesem und im nächsten Heft rücken wir nahe auf die Stadt zu in die Gegenden, weiche mit der Stadt durch nicht unterbrochene Bebauung verbunden sind. Das war übrigens bis Ende der sechziger Jahre in den Adreßbüchern auch die Einteilung der Aufzeichnungen nach Straßen, getrennt von den Vororten. Dass Neuostheim dort wie hier nicht unter den Vororten aufgeführt wird, ist ein Zufall. Die Trennlinie für den vorliegenden Aufsatz liegt bei „Südlich des Neckars und östlich der Innenstadt".

Schwetzingerstadt

Schon auf der Karte von Ferdinand Denis aus dem Jahr 1780 kann man entlang der Straße nach Neckarau bis in die Gegend des früheren Rheinhäuser Hofes, d.h. kurz vor der Auffahrt zum Neckarauer Obergang in den dortigen Gärten ein paar Bauten erahnen. In der verbesserten Ausführung dieser Karte von Dyckerhoff (1814) könnte in fast in jedem der „Heidelberger Gärten" ein Haus stehen, das allerdings in den meisten Fällen ein Gartenhäuschen ist wie auch noch auf dem Stadtplan von 1851. Auf dem Belagerungsbild der Österreicher von 1796 ist am Ostende der Gärten die Krappmühle und am Anfang der Seckenheimer Straße die ausgebrannte, später wieder aufgebaute Kaisershütte abgebildet. Noch auf dem "Stadtbild aus der Vogelschau um 1850" stehen da in der Nähe des Kopfbahnhofs am Tattersall nur einzelne verstreute Häuser. Auf einem französischen „Plan de Mannheim" von MalteBrun sind im "Faubourg de Schwetzing" 1875 die Häuser der Schwetzinger Vorstadt immer noch vereinzelt, aber zahlreicher.

1871 beginnt in dem Büchlein „Mannheim in Wort, Zahl und Bild" von Dr. Dr. Karl Hook aus dem Jahr 1954 auf Seite 23 eine sehr aufschlußreiche Tabelle „Verteilung der Einwohnerzahlen auf die Stadtbezirke", die hier nicht nur für die Schwetzingerstadt verwendet werden soll:

1871:1261,1880:2977,1890:7747,1900:18137,1910:26931,1925:27605,1933: 24337, 1939: 22992 , 1946: 6252, 1951:10207, 1953:10759.

Aus analogen Tabellen des Amtes für Stadtentwicklung und Entwicklung ist zu entnehmen, dass sich nach einem Höhepunkt 1961 von 13379 die Einwohnerzahl nach wenigen Jahren bei etwa 12000 stabilisiert hat.

Ja und die Post? Die ruhte sich auf der Existenz des Bahnpostamts aus. Zuerst wurde das Zweigpostamt 3 in der Langstraße in NeckarstadtWest eingerichtet, dann das Zweigpostamt 4 in der Akademiestraße in Hafennähe, dann das Zweigpostamt 5 in der Industriestraße beim Altrheinhafen, dann das Zweigpostamt 6 auf dem Lindenhof in der Meerfeldstraße

Mildernde Umstände: Im Adreßbuch 1896 steht erstmals die Rubrik "Briefkästen der Kaiserl. Post" u.a.: Schwetzingerstraße 22, 57 und 62 sowie Seckenheimerstr. 15: 1906 ist unter dieser Rubrik noch zusätzlich vermerkt: Augartenstraße 73, Rheinhäuserplatz 1 und Wallstadtstraße 5. In der Schwetzingerstraße hängen die drei Briefkästen weiter auseinander in den Nummern 10, 67 und 108, und in der Seckenheimerstraße ein Stück weiter in der Nr. 54. Dazu befinden sich Amtliche Verkaufsstellen für Postwertzeichen etc. in Läden in der Augartenstraße 42, 45 und 57, in der Friedrichsfelderstraße 42, in der Keplerstraße 23, in der Kleinen Wallstadtstraße 31, in der Rheinhäuserstraße 37, in der Schwetzingerstraße 126 und 173, in der Seckenheimerstraße 16 und 40, in der Tattersallstraße 11, in der Traitteurstraße 14 und 16, in der Viehhofstraße und in der Wallstadtstraße 54.

Ja dann!! Dann kann man schon eine Weile auf ein Postamt mitten im Stadtteil verzichten, wenn ein großes am Rand des Stadtteils steht. Heute kann man vor Neid nur erblassen. Das waren herrliche Zeiten, was die Leistungen der Briefpost betrifft.

Ab 1924 stützen sich die Ausführungen wieder auf die Aufzeichnungen aus amtlichen Akten durch unser Mitglied Dieter Walter. In diesem Jahr kaufte die Post von der Stadt Mannheim ein Grundstück von 1375 qm Ecke Seckenheimer, Weberund HugoWolfStraße und baute dort 1927 1929 hauptsächlich das (Telefon) Selbstwählfernamt Ost, aber auch das Postamt 9 mit der Adresse Seckenheimer Straße 6567, als Zweigpostamt dem Postamt 2 am Bahnhof unterstellt. Als die Postämter 1967 anstelle der Benennung nach Straßen, Stadtteilen bzw. historischen Nummern durchnummeriert wurden, erhielt das Postamt 9 am 1. September die neue Nummer 19.

1993 begann die Post von einer „Optimierung des FiliaInetzes" und dem „Abbau räumlicher Oberversorgung" zu sprechen (MM 2.9.93) und die Postgewerkschaft tröstete die Mannheimer, daß nur drei Ämter geschlossen werden sollten, während in Karlsruhe acht bis zehn im Gespräch seien. Vier Wochen davor war auf der Hochstätt die erste Postagentur in einem Schreibwarengeschäft eröffnet worden.

Das war in der Schwetzingerstadt aber nicht der Beginn zur Rückkehr in die Verhältnisse von vor neunzig Jahren mit 16 Amtlichen Verkaufsstellen (s.o.), sondern im Oktober 1998 die Schließung des Postamts und die Eröffnung einer einzigen McPaper  Filiale (das ist Neuhochpostdeutsch) in dessen Räumen in der Seckenheimer Straße 65  67.

Lindenhof

Das Lindenhofbuch zählt 248 Seiten. Das Wort Post kommt darin nicht vor, weder in den zeitlichen noch in den örtlichen Darstellungen, ja nicht einmal unter den Abbildungen von Gebäuden, in denen die Post jahrzehntelang ihre Arbeit tat. Zum Ausgleich kann man sich auf zig Seiten über die Evolution unterrichten.

Man kann daraus auch lernen, daß der Lindenhof deswegen nicht Eichelsheimerhof oder Pigagehof oder Rennershof heißt, weil dort draußen ab 1816 eine Gast und Gartenwirtschaft für Mannheimer Ausflügler betrieben wurde.

Der Lindenhof gehört zwar zu den großen Stadtteilen, die Einwohnerzahlen waren aber erst ab den sechziger Jahren höher als in der Schwetzingerstadt:

1871:175,1880:656,1890:2360,1900:10120,1910:17811,1925:20315,1933:21488,1939: 19295,1946:4526,1951:7451,1953:9331.

Der Höhepunkt der Einwohnerzahl war 1966 mit 17777, von wo sie in anfangs größeren, später kleineren Schritten bis 1983 auf ca. 13500 zurückging und seitdem dort mit geringen Schwankungen verblieb.

Vor der Eröffnung des ersten Postamts im Lindenhof konnten 1896 Briefe in Kästen in der Gontardstraße 12, in der Lindenhofstraße 8 und auf einem Bahnsteig im Hauptbahnhof eingeworfen werden. 1906 hingen Briefkästen am Gontardplatz 4, im Hauptbahnhof unter der Einsteighalle, in der Lindenhofstraße 8 und 27, am Postamt in der Meerfeldstraße 42, in der Rennershofstraße 12 und in der Rheindammstraße 43,

Amtliche Verkaufsstellen für Postwertzeichen etc. bestanden 1906 am Gontardplatz 9, in der Gontardstraße 36, in der Lindenhofstraße 24" in der Meerfeldstraße 46, in der Rheindammstraße 58 und in der Windeckstraße 24.

Außerdem gab es ab 1906 das Zweigpostamt 6 des Postamts 2 am Bahnhofplatz in der Meerfeldstraße 42, das 1931 in geringer Entfernung in das Eckhaus Windeckstraße 36 / Lindenhofstraße 80 umzog.

Weiter im Süden wurde 1928 in der Meerwiesenstraße 25 die Poststelle Mannheim 2 B Lindenhof ( ab 1930 Pfalzsiedlung) betrieben, die 1940 unweit weg in die Donnersbergstraße 22 zog. Diese Poststelle wurde Ende Januar 1946 aufgehoben.

Das Zweigpostamt 6 wurde am 12. Februar 1945 zerstört, aber 1946 an gleicher Stelle wieder aufgebaut. 1953 trennte man es Vom Postamt 2 ab und unterstellte es dem Postamt I von wo es 1959 wieder zum Postamt 2 zurückkam. Gemäß den Adreßbüchern ist seine Adresse 1958 in der Lindenhofstraße 46 und ab 1964 in der Schwarzwaldstraße 12. Bei der Durchnummerierung im September 1967 wurde es zu Mannheim 22.

„Im Rahmen der Netzoptimierung" wurde dem Annahmepostamt/ Filiale die Filiale am 17.10.1993 geschlossen (PA Gr.V).

Oststadt, Flugplatz, Fernsprechamt, Rennplatz

Selbstverständlich weiß jeder Mannheimer, was die Oststadt ist. Wenn man aber nach einer exakten Definition sucht. findet man keine. Jedenfalls nicht der Schreiber dieser Zeilen. Auf einer Stadtkarte von 1895 heißt das Gebiet südlich der Seckenheimer Straße Schwetzinger Vorstadt, und nördlich davon heißt die Gegend Kuhweide. In die Kuhweide sind die modernen Straßenzüge bis zur heutigen OttoBeckStraße eingezeichnet.

In einer Zusammenstellung des Grundbesitzes der Stadt Mannheim am 31.12.1899 kommt im Straßenverzeichnis die Seckenheimer Straße nicht vor. Das Straßenverzeichnis ist nach Gewannen geordnet. Offenbar konnte man sich nicht entschließen, die Seckenheimer Straße der Schwetzinger Vorstadt oder der „Oestl. Stadterweiterung" zuzuschlagen. Sie ist also die Grenzlinie.

Dann liegt das Postamt 9/19 also in der Oststadt, wenn auch in der Schwetzinger Straße am Rand gegen die Schwetzingerstadt. Die Oststadt also hat kein eigenes, nur die Oststadt bedienendes Postamt, die Schwetzingerstadt aber auch nicht.

Dann nennen wir hier nicht nur die Einwohnerzahlen der Oststadt, sondern addieren zusätzlich die Einwohnerzahlen der Schwetzingerstadt dazu:

1871: 60 (1321), 1880: 405 (3382), 1890: 1030 (8777), 1900: 4286 (22423), 1910: 9016: (35947), 1925: 14031 (41636), 1933: 14862 (39129), 1946: 8885 (15136), 1951: 12234 (22441), 1953: 12845 (23604).

Der Höhepunkt war wie in der Schwetzingerstadt 1961 mit 16609 (29988) Einwohnern. Die weitren Jahreszahlen wurden nur in Summe veröffentlicht, die sich in den siebziger und achtziger Jahren bei 24000 bis 25000 stabilisierte.

Der einzige Briefkasten hing 1896 in der Seckenheimerstraße 15. 1906 fanden sich Briefkästen am Parkhotel und Friedrichsplatz 19, in der Moltkestraße 21, Stresemannstraße 16, Rosengartenstraße 21, Viktoriastraße13/15 und Werderstraße 33. Amtliche Verkaufsstellen für Postwertzeichen etc." waren am Friedrichsplatz 5 und 10, in der Moltkestraße 3, Nuitsstraße 18 und in der Tattersallstraße 11.

Nur scheinbar musste die Oststadt nicht ganz so lange wie die Schwetzingerstadt auf ein eigenes Postamt warten. Die LanzVilla wurde am Jahresende 1922 von der Post gekauft und 1923 zum Telegraphenamt ausgebaut, das nach dem Krieg Fernmeldeamt hieß. 1926 kamen von dort die ersten Rundfunkübertragungen von Orchesterstücken der Mannheimer Schule. Beim Einmarsch der Amerikaner Ende März 1945 wurde von dort die bekannte Telefonverbindung von der Stadt zu den Amerikanern im Wasserwerk unterbrochen.

Bei Jahresbeginn 1954 wurde ein Annahme-Postamt Mannheim eingerichtet, das bis zum 31.8.1967 die Nummer 7, danach bis zu seiner Aufhebung am 1.7.1973 die Nummer 18 trug.

Die Bezeichnung Postamt Mannheim 7 ist schon älter, denn es war die erste Bezeichnung ab 8.4.1926 für das Postamt auf dem Flugplatz in Neuostheim. Es wurde bei Kriegsbeginn 1939 geschlossen.

1868/1869 wurde der Badische Rennverein gegründet.
 Anreger war der Landwirtschaftliche Bezirksverein Mannheim, der mit Pferderennen den Maimarkt interessant machen wollte. Die Stadt Mannheim stellte auf dem nicht bebauungsfähigen Gelände einer ehemaligen Neckarschlinge, die Neuwiesen zur Verfügung. Dort wurde eine Pferderennbahn gebaut, deren Laufwege noch Anfang der sechziger Jahre auf Mannheimkarten eingezeichnet sind, aber nach der Erinnerung des Verfassers nach dem Krieg nicht mehr für Rennen benutzt wurden. Es gab Rennplatzstempel, aber kein dauernd betriebenes Postamt dort..

Almenhof / Niederfeld

Auf einem MannheimPlan von 1909/10 der Berliner Firma Pharus ist hinter der Schillerschule am Neckarauer Übergang eine Almen Straße einge-zeichnet, beginnend an der Mauer der Lanzfabrik und die Speyerer Straße kreuzend. Sie ist etwa 250 m lang und die Speyerer Straße 120 m. Bitte nicht mit der jetzigen Almenstraße verwechseln, die parallel zur Speyerer Straße verläuft.

Dieser Teil der Neckarauer Gemarkung heißt seit 1920 Almenhof (HJ Probst Neckarau Bd.1, S. 49). Almen ist die Verkürzung von Allmende. Mit Allmende wurde dasjenige Land auf der Gemarkung bezeichnet, das der Gemeinde gehörte und jährlich an die Gemeindebürger zur Nutzung ausgegeben wurde (Probst ebda.).

Für (Almenhof + Niederfeld) enthalten die ganz oben genannten Tabellen folgende Zahlen: 1925: 1439, 1933. 2807, 1939: 7960, 1946: 4310, 1951: 8184, 1953: 9633. In den sechziger Jahren Schwanken die Einwohnerzahlen zwischen 11600 und 11800 und steigen Anfang der siebziger Jahre mit dem Ausbau des Niederfelds auf ca. 12500. Für die folgenden Jahre stehen dem Verfasser nur Summen gemeinsam mit Neckarau zur Verfügung, die sich zwischen 28000 und 27000 bewegen.

Im September 1940 wurde in der Mönchwörthstraße 224 nahe der Speyerer Straße das dem Postamt 2 unterstellte Zweigpostamt Mannheim 10 eröffnet. Es wurde im Krieg zerstört und 1946 in der AugustBebelStraße 40 / Ecke ValentinStreuber-Straße wieder eröffnet, in den Folgejahren von Herrn Walter aber nicht wieder gefunden. Von 1949 bis 1952 erwähnt er eine Poststelle 2 D in der LudwigFrank-Straße 38 und 1954 in der AugustBebelStraße 55. 1955 wird es wieder zum Zweig -Postamt Almenhof in der Niederfeldstraße 51 (Ecke HeinrichHoffStraße. Bei der Umnummerierung am 1.9.1967 erhielt es die Nummer 23.

Im Januar 1986 wurde die Briefzustellung für den Almenhof nach Neckarau konzentriert und das Postamt Mannheim 23 zum Annahmepostamt und 1995 zu einer Filiale der Zentrale in Mosbach.

Neuostheim

Der Neckar floß bis 1615 in einer großen Schleife rund um das heutige Flugplatzgelände, sodaß nur das Mühlfeldgelände von Feudenheim aus gesehen jenseits des Neckars lag. Bei großen Hochwassern lief der Fluß immer wieder über in der Gegend, wo sich heute Autobahn und Riedbahn kreuzen. Die Hochwasser flossen über das Gelände des nördlichen Lindenhofs am Schnickenloch in den Rhein und bedrohten die Wälle der neugebauten Festung Mannheim. 1615 ließ der Kurfürst daher den Neckar bei der Feudenheimer Mühle nach Nordwesten in die Au ablenken und zur erhöhten Sicherheit am Ostende der Mannheimer Gemarkung den Harrlachdamm aufschütten. Im nächsten Jahrhundert wurde zusätzlich noch die Seckenheimer Landstraße auf einem Damm gebaut. Ende des achtzehnten Jahrhunderts wurde die große Flußschleife in der Au durch Begradigung mit noch höheren Dämmen abgeschnitten

Die Gemeinde Feudenheim plante ab 1905 in dem Dreieck zwischen den Dämmen des Neckars, der Riedbahn und der Seckenheimer Straße eine Wohnhaussiedlung aufzubauen. Die Stadt Mannheim erzwang den Anschluß an ihr Kanalnetz und nutzte das für allerhand Schikanen, die u.a. schließlich dazu führten, daß sich Feudenheim zum 1. 1. 1910 eingemeinden ließ. Das erste Haus wurde im März 1913 bezogen.

Die Einwohnerzahlen gemäß den schon bisher benutzten Quellen waren: 1925: 1133, i933: 2151, 1939: 3159 1946 367 , 1951: 4921, 1953: 4945. Diese Zahlen sanken im Verlauf der sechziger Jahre unter 3900. Für diese und die Zeit danach liegen dem Verfasser nur Summen gemeinsam mit Neuhermsheim vor, die sich bis Ende der achtziger Jahre nicht nennenswert veränderten.

1919 wohnten in den drei Häusern Dürerstraße 4, 6 und 8 vier Postbeamte. Die arbeiteten aber offenbar anderswo, denn Neuostheim wurde postalisch von Feudenheim versorgt. 1928 wurde keiner der vier, sondern der Kolonialwaren und Lebensmittelhändler Willi Ziegler in der Dürerstraße 6 Leiter der Postagentur Mannheim 10. 1931 avancierte die Agentur zur Poststelle Mannheim 10 an gleicher Stelle, 1951 sehr vorübergehend in der Dürerstraße 8. Denn im selben Jahr wurde sie als Poststelle 11 Mannheim 2 B in eine Baracke in die LucasCranachStraße überführt. Ein Jahr später wurde sie Zweigpostamt benannt, zwei weitere Jahre später Zweigpostamt MannheimNeuostheim. 1956 wanderte dieses zurück zurück in die Dürerstraße 6. 1967 erhielt es im Zuge der Durchnummerierung aller Mannheimer Postämter die Bezeichnung ZustellPostamt Mannheim 25 (für die Stadtteile Neuostheim und Neuhermsheim). 1987 wurde aus dem ZustellPostamt ein AnnahmePostamt, das aber im Mai 2000 geschlossen wurde. Eine Postagentur befindet sich seitdem in einem Einzelhandelsgeschäft in der Dürerstraße 43.

Über das Postamt 7 auf dem Flugplatz wurde oben unter Oststadt berichtet.


Dr. Hansjürgen Kessler, Mannheim im Juni 2006